Fos Blog
31. Mai 2022
In einem gelungenen Radio-Feature, das heute auf Bayern 2 ausgestrahlt wurde, war das Thema: "Jüdische Ärztinnen und Ärzte im Nationalsozialismus - Eine späte Aufarbeitung". Mitwirkende waren Dr. Marianne Koch, Dr. Harro Jenss, Prof. Dr. Markus Lerch, Prof. Dr. Klaus Mergener - und Ralf Forsbach:
https://www.br.de/mediathek/podcast/radioreportage/462
24. Mai 2022
Im Böhlau-Verlag Köln/Wien erscheint eine neue wissenschaftliche Reihe mit dem Titel "Perspektiven der Medizingeschichte". Im Band 1 ist auch Ralf Forsbach vertreten, als Coautor eines Beitrags, der sich u.a. Friedrich Panse widmet, dem Bonner Universitätspsychiater, der während der NS-"Euthanasie" Menschen in den Tod schickte: Hans-Georg Hofer/Ralf Forsbach, Kriegsneurosen und therapeutische Gewalt. Historiografische Differenzierung am Beispiel von Fritz Kaufmann und Friedrich Panse, in: Philipp Rauh/Marion Voggenreiter/Susanne Ude-Koeller/Karl-Heinz Leven (Hg.), Medizintäter. Ärzte und Ärztinnen im Spiegel der NS-Täterforschung, Köln/Wien 2022, S. 77-101".
https://www.vandenhoeck-ruprecht-verlage.com/detail/index/sArticle/57218
14. Mai 2022
Heute wurde auf dem Venusberg eine Straße nach Eva Glees geb. Löb, der von den Nazis vertriebenen Zahnärztin, Ärztin, und Mutter des Politologen Anthony Glees, benannt. Neben Glees hielt Heinz Schott, "Habilitationsvater" Forsbachs, einen Festvortrag.
22. März 2022
Willkommenskultur in Köln.
21. März 2022
Tobias Schlegl erzählt, liest, singt und zeigt Fotos in der Nippeser Kulturkirche (lit.cologne). Von seiner Rettungsfahrt mit der Sea-Eye im Mittelmeer. Bewegend.
20. März 2022
Die ukrainischen Farben im Altenberger Dom.
17. Februar 2022
In Erinnerung an den aus Deutschland vertriebenen Internisten Kurt Henius wurde am Morgen in der Berliner Landgrafenstraße 9 ein Stolperstein verlegt (https://www.dgim-history.de/biografie/Henius;Kurt;1559). Auch seine Ehefrau und die vier Kinder sollen dort durch Stolpersteine in Erinnerung gehalten werden. Die jüngste Tochter Marianne (rechts) war anwesend. Kurze Ansprachen hielten der Präsident der Bundesärztekammer, Dr. Klaus Reinhardt (links), der Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin, Prof. Dr. Georg Ertl (2. v. rechts), und der Historiker Ralf Forsbach (ohne Abb.).
27. Januar 2022
Einen gelungenen Beitrag über die Bemühungen der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin, sich ihrer Geschichte bewusst zu werden, hat Hans Rubinich für den DLF produziert. Das Gespräch fand im Advent statt, wegen der Coronalage im Freien.
19. November 2021
Ein neuer Artikel im Portal Rheinische Geschichte über das konfessionelle Krankenhauswesen im Rheinland: https://www.rheinische-geschichte.lvr.de/Epochen-und-Themen/Themen/konkurrenzen-konflikte-kooperationen-%E2%80%93-das-krankenhauswesen-als-betaetigungsfeld-von-katholiken-und-protestanten-um-1900-/DE-2086/lido/5e81f7d7abae84.69795760?fbclid=IwAR2xOGL66yiYQT6ueI46CKSN4f3Tdw4GoIjyrjYXd-5AQrlMgIRED6dvscg#toc-12
17. Oktober 2021
Die Deutsche Gesellschaft für Innere Medizin gedenkt nun auch mit Stolpersteinen ihrer in der NS-Zeit verfolgten Mitglieder, zunächst in Wiesbaden. Forsbach sprach über den in die USA emigrierten Internisten Eduard Einstoss; Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende und DGIM-Generalsekretär Georg Ertl würdigten den ebenfalls in die USA geflohenen Karl Harpuder. Die DGIM erstellte ein kleines Video:
Siehe auch:
www.dgim-history.de/biografie/Einstoss;Eduard;1057
www.dgim-history.de/biografie/Harpuder;Karl;1555
18. August 2021
"Ein wichtiges, großes Buch ohne Vorgänger." So schrieben wir 2015 über Wolfgang U. Eckarts monumentale Studie "Medizin und Krieg", die sich dem Ersten Weltkrieg widmete. (http://www.sehepunkte.de/2015/07/17230.html). Zuvor hatte er sich in nicht weniger wichtigen Arbeiten der Medizin in der NS-Zeit (2012) und im "Kolonialimperialismus" (1997) gewidmet. Letztere kam zu Ergebnissen, die in den Kolonialdebatten der jüngsten Zeit wieder breit diskutiert werden, aber eben keineswegs neu sind. Eckart war zweifellos derjenige, der so umfassend wie sonst niemand die politische Geschichte der Medizin beschrieben hat - und ihr so den lange Zeit gepflegten Ruf politischer Unschuld nahm. Den Forschungsstand einer interessierten Öffentlichkeit und den Studierenden der Medizin zu vermitteln ist ihm durch sein seit 1990 in vielen Auflagen erschienenes Lehrbuch ebenso gelungen wie durch seine anregende Vortragstätigkeit, seine zahlreichen Beiträge in Rundfunk (vor allem SWR) und Fernsehen sowie natürlich durch sein Wirken als Ordinarius in Heidelberg.
Nach Uwe Benzenhöfer und Gerrit Hohendorf ist Wolfgang Eckart der dritte sich mit der NS-Zeit befassende Medizinhistoriker, der in diesem Jahr zu früh gestorben ist. Er erlag am Montag einem seit Längerem ertragenen Krebsleiden.
17. Mai 2021
Über das Widerstandsprojekt des Landschaftsverbands Rheinland (LVR) (Widerstandskarte | Portal Rheinische Geschichte (lvr.de)), an dem auch Fo zeitweilig mitwirkte, hat der SWR nun eine Rundfunksendung produziert. Sie ist über https://www.youtube.com/watch?v=taL8o_779Y8 nachzuhören. Und schon im ersten Satz kommt Siegburg vor.
4. Mai 2021
Simon Strauß wird oft mit seinem Vater in einem Atemzug genannt. Nun aber tritt er gemeinsam mit seiner Mutter auf. Ein Hörstück voller Klischees, die nicht falsch sein müssen. Passend zum Muttertag. Irgendwo zwischen Generationenkonflikten, Verlustängsten, Erwartungen und Enttäuschungen. Eher melancholisch. Hörenswert.
Manuela Reichart und Simon Strauß: Mütter und Söhne - SWR2
1. Mai 2021
Es gibt einen linksradikalen Schlager. Zum Tag der Arbeit: YouTube Music
30. April 2021
Online fand heute die 132. Jahreshauptversammlung der Gesellschaft für Rheinische Geschichtskunde statt. Es ist beeindruckend, was die Gesellschaft - u.a. mit Unterstützung des LVR - trotz der widrigen Umstände zu leisten imstande ist: Editionsprojekte mündeten in Publikationen, ein zweiter Bildband zum "Rhein in historischen Luftaufnahmen" steht vor der Veröffentlichung, Tagungen und Vorträge.
Gesellschaft für Rheinische Geschichtskunde | Portal Rheinische Geschichte (lvr.de)
30. April 2021
Heute vor sechs Jahren erwarb Fo bei Ottmar Hörl in Berlin den roten Dürer-Hasen. Wer hätte gedacht, dass er in Pandemie-Zeiten zum bestaunten Hintergrund-Objekt bei den zahllosen Videokonferenzen wird.
29. April 2021
Die Mainzer Steinhalle soll kein Museum mehr sein. Dagegen kann man sich wehren:
24. April 2021
Anna Maria Bergold hat eine angemessene Antwort auf Liefers, Folkerts, Richy Müller, Bruch etc.
(106) 23. April 2021 - YouTube
18. April 2021
Ehrenmitglied der DGIM! Wir debattieren, ob man Ehrenmitgliedschaften von Nazis aberkennen oder sie als Stachel im Fleisch bewusst als Beispiel für Fehlentscheidungen der DGIM beibehalten soll. Und nun ist man selber Ehrenmitglied.
DGIM-Ehrenmitgliedschaft WhatsApp Video 2021-04-18 at 18.49.28_1.mp4 (36.08MB) |
WhatsApp Video 2021-04-18 at 18.49.28_1.mp4 (36.08MB) |
12. März 2021
Udo Benzenhöfer ist tot. Ich lernte ihn kennen, als er 2001 von Hannover ans Bonner Medizinhistorische Institut kam, also vor ziemlich genau 20 Jahren. Damals forschte er über Paracelsus, befasste sich aber auch mit den NS-"Euthanasie"-Verbrechen und dem Wirken Viktor von Weizsäckers.
Benzenhöfers Buch "Der gute Tod?" ist dasjenige, das ich als erstes den Studierenden empfehle, wenn sie mehr über die "Euthanasie" erfahren wollen. Seine detaillierten Forschungen zur sog. "Kindereuthanasie" haben viele Fragen beantwortet, die nach dem "Kind K." blieb offen. Wichtig sind darüber hinaus seine vielen Studien zur Frankfurter Universitätsgeschichte. Zu zwei von ihm herausgegebenen Büchern über dieses Themenfeld konnte auch ich Beiträge zusteuern.
An der Medizinischen Hochschule Hannover war Udo Benzenhöfer 1996 zum außerordentlichen Professor ernannt worden. Seit Oktober 2004 stand er als ordentlicher Professor für Geschichte und Ethik der Medizin dem Senckenbergischen Institut für Geschichte und Ethik der Medizin an der Goethe-Universität vor. Er war kein Mann der öffentlichen Auftritte und Tagungen, er wirkte im Stillen, auch wusste er, wer unter den KollegInnen gerade einen Job oder einen dotierten Forschungsauftrag gebrauchen konnte. Viel zu früh ist er nun nach wenigen Monaten schwerer Krankheit gestorben.
Traueranzeigen von Udo Benzenhöfer | Frankfurter Allgemeine Lebenswege (faz.net)
12. März 2021
Erinnerungen an eine Zeit, die nicht besser war, sich aber besser anfühlte. Wir haben Wolfgang Bretschneider immer als einen den Menschen zugewandten Priester erlebt.
Trauer um Theologen und Organisten Wolfgang Bretschneider | DOMRADIO.DE - Katholische Nachrichten
11. März 2021
Volle Zustimmung für Bettina Schöne-Seifert!
Normalität – ja was denn sonst? - F.A.Z. (faz.net)
6. März 2021
Will man über Dutzende Seiten Baseball lesen? Wir wollen ja nicht einmal Fußball lesen. So brachen wir die Lektüre von Don DeLillos „Unterwelt“ (1997) einst missmutig ab. Fast 25 Jahre später machten wir uns Mut. Der neue „Roman“ hat nicht über 900, sondern nur gut 100 Seiten. Es geht nicht um Baseball, sondern um American Football. Und die Geschichte spielt nicht in den Fünfzigern, sondern 2022.
Was passiert in diesem Science fiction? Es kommt zu einem digitalen Blackout. Flugzeuge gelangen nur noch mit Mühe zum Boden zurück, die Übertragung des Superbowls bricht ab. Folglich scheitert die Superbowlparty einiger New Yorker Intellektueller in ihrer Etagenwohnung. Es entwickeln sich spröde Gespräche einzelner Anwesender; der Gastgeber beschränkt sich auf das Anstarren des schwarzen Bildschirms. Ein anderer geht auch einmal auf die Straße, berichtet nach ihrer Rückkehr aber nichts Aufregendes.
Langeweile, wenig Tiefsinn, unrealistische Handlung, völlig irreales Agieren der Partygesellschaft. Aber das Buch ist wohl ernst gemeint, nicht absurd oder surreal. Nun steht dieses dünne Bändchen „Die Stille“ neben der Schwarte „Unterwelt“. Es ist unwahrscheinlich, dass weitere Bücher de Lillos hinzukommen.
20. Februar 2021
Es ist etwas kompliziert mit unseren Anno-Schreinen. Der alte entstand Ende des 12. Jahrhundert bei Nikolaus von Verdun, bevor in seiner Werkstatt der Dreikönigsschrein vollendet wurde. Er steht mit seinen Reliquien, von den Franzosen Anfang des 19. Jahrhunderts etwas in Mitleidenschaft gezogen, nun in der Siegburger Pfarrkirche Sankt Servatius als Teil des Servatiusschatzes. Bis zur Auflösung der Benediktinerabtei auf dem Michaelsberg vor einigen Jahren befand er sich, wenn er nicht gerade restauriert wurde, dort oben, in einer Seitenkapelle der Abteikirche Sankt Michael. Nachdem das geistliche Leben auf dem Michaelsberg wieder hergestellt war (und es an Anno-Reliquien nicht mangelte), entschloss man sich, am alten Standort einen neuen Schrein auszustellen. Den schuf Brody Neuenschwander aus Brüssel, der 2018 einen Künstlerwettbewerb des Erzbistums Köln zur Neugestaltung der Annokapelle gewonnen hatte. Historisch ist alles noch viel komplexer, aber der Siegburg-Tourist muss jetzt wissen: Im Abstand von wenigen hundert Metern Luftlinie gibt es zwei Schreine mit Reliquien des heiligen Anno, einen aus dem 21. und einen aus dem 12. Jahrhundert.
Neuer Annoschrein in Siegburger Abteikirche eingeweiht | Erzbistum Köln (erzbistum-koeln.de)
21. Januar 2021
Auf zwei Bücher ist hinzuweisen, an deren Publikation ich mittelbar beteiligt war. Birgit Formanski hat in der von Walter Bruchhausen und Fo herausgegebenen Reihe "Medizin und Kulturwissenschaft" Lebensbilder von jüdischen Medizinstudentinnen in Bonn (1900-1938) veröffentlicht. Das Buch, erschienen bei V&R unipress, kostet knapp 50 Euro. - Das für die Geschichtsschreibung im Rhein-Sieg-Kreis wohl wichtigste Buch zur NS-Zeit seit Heinrich Linns "Juden an Rhein und Sieg" ist das von Ansgar Sebastian Klein erarbeitete, in der LVR-Reihe "Stadt und Gesellschaft" erschienene Werk über die "NS-Medizinverbrechen an Rhein und Sieg 1933-1945", so der Untertitel von "'Euthanasie', Zwangssterilisationen, Humanexperimente". Hier erfährt man unter anderem Neues zu einst in Siegburg praktizierenden Ärztinnen und Ärzten wie Luise Baare und Otto Bickenbach. Vor allem aber werden die von den Medizinverbrechen Betroffenen in Erinnerung gerufen. Ich durfte dem Wissenschaftlichen Beirat des Projekts vorstehen. Dafür dankten jetzt Landrat Sebastian Schuster und Projektleiter Dr. Helmut Rönz. Das bei Böhlau erschienene Buch kostet 35 Euro.
11. Dezember 2020
Eduard Seidler war ein Pionier der Erforschung der NS-Medizin. Unsere Forschungen hat er stets wohlwollend unterstützt. Als 2006 im Poppelsdorfer Schloss Fos Monographie zur NS-Geschichte der Bonner Medizinischen Fakultät vorgestellt wurde, war das Leopoldina-Mitglied Seidler, der Ähnliches für Freiburg geleistet hatte, unter den Gästen (https://ga.de/.../die-meisten-waren-mitlaeufer_aid-40087319). Neben Seidlers Beiträgen zur Freiburger Universitätsgeschichte bleiben seine Forschungen zu den ermordeten und aus Deutschland vertriebenen jüdischen KinderärztInnen ein Fundament der Medizin- und Emigrationsgeschichtsschreibung.
Der Medizinhistoriker Eduard Seidler gestorben - Freiburg - Badische Zeitung (badische-zeitung.de)
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